Am Samstag sprachen wir nochmals über die Stufen der persönlichen Entwicklung – von der emotionalen Sklaverei, über die emotionale Rebellion, und die emotionale Freiheit. Die erste/zweite Stufe finden bei Schnarch ihre Entsprechung in der emotionalen Verschmelzung. Die emotionale Freiheit entspricht der Differenzierung.
Übung: Was ist an mir schön?
Spreche fünf Minuten über dieses Thema. Der Partner hört mit dem Herzen zu.
Danach Wechsel.
Übung im Paar.
Spreche eine Beobachtung über den anderen aus.
Fahre nun mit einer Interpretation fort. Der andere hört zu, bedankt sich am Ende.
Wechsel.
Anschließend Wiederholung der Übung mit der gleichen Beobachtung, gefolgt von dem Satz – Und was hat das mit mir zu tun?
Nach dem Mittagessen am Samstag Demo empathisches Gespräch – M spricht über ein bevorstehendes Gespräch mit seinem Chef am Arbeitsplatz, welches ihm Angst einjagt.
SF begleitet.
Gurppenarbeit mit G, die sich mit einem Kindheitsthema verbindet, und zum ersten Mal auch Wut auf den Vater zuläßt – sehr intensiv – ich begleite, teilweise auch M, der sich nicht zurückhalten kann, und auch teilnimmt. Irritation meinerseits, Bedauern, dass die Rollen nicht vor Beginn genau definiert waren, aber insgesamt natürlich vor allem berührend wie intensiv G gearbeit hat. Verlangt nach Orden der Hartnäckigkeit, des Herzens, und der Wahrhaftigkeit.
Sonntag
Lange Foto Assoziationsrunde – WEGE. Berührende Worte von A, der die Liebe zu seinem kranken Bruder im Herzen trägt und teilen kann. Stille im Plenum. SF auch berührt als sie an das Machen der Fotos denkt – sie hat sie für uns gemacht – ein Projekt. Schenkt uns die Fotos, die wir gewählt haben – WEGE.
Gruppenarbeit mit An – Familienkonflikt mit Bruder – tiefe Verletzungen und langjähriger Konflikt. A arbeit intensiv, läßt Gefühle zu, erkennt wichtige Bedürfnisse. Trotzdem war es in 40 Minuten nicht möglich in die Tiefe zu kommen. Ar war auch in der Gruppe – er nimmt auch aktiv teil an der Begleitung, aber erst gegen Ende. Wiederum erstaunlich daß der Pakt des Nicht-Eingreifens nicht hält.
Gruppenarbeit mit M – U ist dabei. Hier geht es ebenfalls um ein Kindheitsthema – Scham. Sehr zähes Arbeiten – Gedanken stehen im Vordergrund, Gefühle lässt M noch kaum zu – Traurigkeit ja, ein wenig Wut. Sehr viele Gedanken- Bedürfnis nach Schutz. Will das Thema bearbeiten, weil noch heute in diversen Situation getriggert, und dann versinkt M in Starre.
Dreimal Prozesse begleitet in den zwei Tagen – und dabei habe ich so einiges gelernt. Ich bin vor allem irritiert durch unabgesprochene Interventionen seitens der Zeugen, die ja nur den Raum halten sollten. Dabei geht immer meine Konzentration auf den Protagonisten ein wenig abhanden, und ich brauche ein wenig Zeit um die empathische Leere und Absichtslosigkeit wieder in die Balance zu kriegen. Oder der Prozess verliert sich in der allgemeinen Analyse und Feedback Runde. Klar für mich wie hilfreich klare Absprachen sind. Vor dem Prozess.
Batuschka Rhein fliesst träge – ein Premium und ein Lehrer der Langsamkeit