Wenn wir Schwierigkeiten mit jemandem in unserem Leben haben, verbringen wir vielleicht einige Zeit allein und schreiben ihm oder ihr einen Brief. Wir können den Brief an jemanden schreiben, den wir jeden Tag sehen, oder genauso effektiv an jemanden, den wir seit Jahren nicht mehr gesehen haben.
Viele Leute fanden diese Praxis hilfreich, wenn ein Familienmitglied nicht mehr lebte. Das Werk der Versöhnung zu leisten ist ein großartiges Angebot, das wir uns selbst, unseren Lieben und unseren Vorfahren machen können. Wir versöhnen uns mit unserer Mutter und unserem Vater in uns, und vielleicht entdecken wir auch einen geschickten Weg, uns mit unserer Mutter und unserem Vater außerhalb von uns zu versöhnen.
Es ist nie zu spät, Frieden und Heilung in unsere Blutsfamilie zu bringen.
Praxis
Nehme dir mindestens 3 Stunden Zeit, um einen Brief in liebevoller Sprache zu schreiben. Übe beim Schreiben des Briefes, tief in die Natur deiner Beziehung zu schauen. Warum ist ein gemeinsamer Standpunkt herausfordernd? Warum war Glück nicht möglich? Du könntest zum Beispiel so beginnen:
Meine liebe Mutter,
Ich weiß, dass Du in den letzten Jahren viel gelitten hast. Ich konnte Dir nicht helfen – ich habe die Situation sogar noch verschlimmert. Es ist nicht meine Absicht, dich leiden zu lassen, meine Mutter. Vielleicht war ich nicht geschickt genug. Vielleicht versuchte ich, dir meine Ideen aufzuzwingen, und dich leiden zu lassen.
In der Vergangenheit dachte ich, du hättest mich leiden lassen – mein Leiden wäre von dir verursacht gewesen. Jetzt erkenne ich, dass ich immer für mein eigenes Leiden verantwortlich war und dich dafür leiden ließ. Als Sohn möchte ich nicht, dass du leidest. Bitte hilf mir.
Bitte erzähle mir von meiner Unfähigkeit in der Vergangenheit, damit ich dich nicht weiter leiden lasse, denn wenn du leidest, werde ich auch leiden. Ich brauche deine Hilfe, meine liebe Mutter. Wir sollten ein glückliches Paar sein, Mutter und Sohn. Ich bin entschlossen, zu tun was nötig ist und hilft. Bitte sag mir, was in deinem Herzen ist. Ich verspreche, mein Bestes zu tun, um nichts zu sagen oder zu tun, das dich leiden lässt. Du musst mir helfen, sonst weiss ich nicht wie. Ich kann es nicht alleine tun. In der Vergangenheit neigte ich dazu jedes Mal, wenn ich litt, dich zu bestrafen und Dinge zu sagen oder zu tun, die dich leiden ließen. Ich dachte, das wäre der Weg, wie ich mir Erleichterung verschaffen könnte, aber ich lag falsch.
Mir ist jetzt klar, dass alles, was ich sage oder tue, dass dich leiden lässt, als nächstes auch mich leiden lässt ich. Ich bin fest entschlossen, das nicht mehr zu tun. Bitte hilf mir.
Du wirst feststellen, dass die Person, die den Brief zu Ende geschrieben hat, nicht dieselbe Person ist, die ihn begonnen hat. Frieden, Verständnis und Mitgefühl haben dich verändert.
Ein Wunder kann in 24 Stunden vollbracht werden.
Das ist die Macht der liebevollen Rede.
Nach der Praxis des Angewandten Buddhismus